Technik im Detail | ||||||
HauptsignalHauptsignale erlauben oder verbieten die Einfahrt in den folgenden Streckenabschnitt oder ins Bahnhofsgleis.Vor- und Zusatzsignale am Mast des Hauptsignals werden dunkel geschaltet, wenn das Hauptsignal Halt zeigt, oder die Signale für den eingestellten Fahrweg ungültig sind. Hauptsperrsignale besitzen zusätzlich für Rangierfahrten die Sh 1-Lichter. Das Doppelrot hieß früher Hp 00, da damals Hp 0 nur für Zugfahrten gültig war. Um Rangierfahrten anzuhalten, brauchte man zwei Rotlichter. VorsignalVorsignale kündigen ein Hauptsignal und den zu erwartenden Signalbegriff an,aber auch ein Halt zeigendes Sperrsignal kann zu erwarten sein. Sie stehen im Bremswegabstand, der wiederum von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit der Strecke abhängt. An unübersichtlichen Stellen, z.B. in Kurven, können Vorsignalwiederholer aufgestellt sein. Diese sind mit einem weissen Zusatzlicht gekennzeichnet. SperrsignalSperrsignale können den Hauptsignalbegriff Hp 0, den Schutzsignalbegriff Sh 1 oder Kennlicht zeigen.Früher wurde mit den zwei roten Lichtern der Begriff Sh 0 gezeigt, heute wird Hp 0 gezeigt, bei neueren Modellen mit nur einem Rotlicht. Signale, die nur Hp 0 und Kennlicht zeigen können, werden Deckungssignale genannt. Sie werden in der Regel von Rangierfahrten genutzt, aber auch Zugfahrten müssen sie beachten. Einen separaten Schaltkasten gibt es in der Regel nicht, der Signalkasten ist gross genug, um die Elektrik zu beherbergen. ErsatzsignalBei gestörtem oder Halt zeigenden Hauptsignal erlaubt es die Weiterfahrt,erst mit 40 km/h im folgenden Weichenbereich, dann mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit. Eine weitere Verwendung der Lichter ist blinkend als Zs 8, Gegengleisfahrt-Ersatzsignal, die Fahrt geht dann auf dem Gegengleis weiter. RichtungsanzeigerBei Streckenverzweigungen kann der Lokführer auf eine eventuelle Fehlleitung nur reagieren,wenn er weiss, wohin der eingestellte Fahrweg führt. Der weisse Buchstabe steht entweder für den nächsten Knotenbahnhof oder eine Streckenbezeichung, z.B. S für S-Bahnstrecke. Richtungsanzeiger haben normalerweise keine oder nur eine schmale Umrandung. RichtungsvoranzeigerDer gelbe Buchstabe kündigt einen Richtungsanzeiger mit gleichem Buchstaben an.Das Ankündigen gibt dem Lokführer mehr Zeit zu reagieren. Richtungsvoranzeiger haben normalerweise keine oder nur eine schmale Umrandung. GeschwindigkeitsanzeigerDiese Anzeiger zeigen die zulässige Höchstgeschwindigkeit an.Sie gilt ab diesem Signal für den nachfolgenden Weichenbereich (am Ausfahrsignal) oder bis zum nächsten Hauptsignal (am Einfahrsignal und Blocksignal). Sie befinden sich meistens an Hauptsignalen, können aber auch alleine stehen. Der dreieckige Signalschirm, dessen Spitze nach oben oder unten zeigen kann, entfällt bei neueren Modellen. Die weisse Ziffer mal 10 ergibt die Geschwindigkeit im km/h. GeschwindigkeitsvoranzeigerDiese Anzeiger kündigen einen Geschwindigkeitsanzeiger mit gleicher Kennziffer an.Sie befinden sich meistens an Vorsignalen, können aber auch alleine stehen. Der dreieckige Signalschirm entfällt bei neueren Modellen. Die gelbe Ziffer mal 10 ergibt die Geschwindigkeit im km/h. GegengleisanzeigerDiese Signale wurden früher Gleiswechselanzeiger genannt und es gibt sie nur auf Strecken mit Gleiswechselbetrieb.Sie zeigen einen Wechsel oder die Weiterfahrt auf dem Gleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung, also in Deutschland das linke Streckengleis, an. Der quadratische Signalschirm entfällt bei neueren Modellen. Kann nur in das Gegengleis ausgefahren werden, wird er oft als Schild ausgeführt. VorsichtsignalBei gestörtem oder Halt zeigenden Hauptsignal erlaubt es die Weiterfahrt auf Sichtmit maximal 40 km/h bis zum nächsten Hauptsignal. Das Gleis ist nicht auf Freisein geprüft. KennlichtEin betrieblich dunkel geschaltetes Signal stellt durch sein Mastschild ein Problem dar.Damit der Lokführer das Signal nicht für gestört hält, wird ein weisses Licht zur Kennzeichnung aktiviert. Beim Sperrsignal besitzt die obere Lampe des Sh 1 eine seltene Doppelbelegung für das Kennlicht. Zusatzlicht (nur am Vorsignal)Vorsignale im verkürztem Bremswegabstand sowie Vorsignalwiederholerwerden mit diesem zusätzlichen weissen Licht gekennzeichnet. Es kann aber auch als Kennlicht verwendet werden. AbfahrsignalDer Lokführer darf erst mit Zustimmung des Zugführers, wenn er nicht beides ist, abfahren.Diese kann per Funk, Mündlich, Handzeichen, der grünen Kelle oder eben mit diesem Anzeiger erteilt werden. Ein Türschliessauftrag kann mit im Anzeiger integriert sein. BezeichnungsschildJedes Signal hat eine Bezeichnung, Hauptsignale und Sperrsignale erhalten immer ein entsprechendes Schild,Vorsignale oder Vorsignalwiederholer nur in Ausnahmefällen. Anhand dieses Schildes kann der Lokführer das Signal identifizieren und seine Funktion bestimmen, z.B. ist P3 i.d.R. ein Ausfahrsignal. MastschildMastschilder regeln das Verhalten des Lokführers an einem gestörten Lichthauptsignal.Weiss-rot-weiss bedeutet: Halt, weiterfahrt nur auf Befehl des Fahrdienstleiters. Weiss-gelb-weiss-gelb-weiss: Halt, weiterfahrt auf Sicht mit max. 40 km/h. Sie befinden sich normalerweise am Mast, können aber auch am Signalschirm befestigt sein oder am Boden an einem separaten Träger stehen. VorsignaltafelDiese Tafel kennzeichnet den Standort eines Vorsignals.Alleinstehend oder bei Ausfall aller Lichter bedeutet sie Halt erwarten. SchaltkastenIm Schalt- und Anschlusskasten befinden sich unter anderem Signalrelais.Sie schalten die entsprechenden Signalbilder und überwachen die Glühfäden. Bei einem Ausfall des Hauptglühfadens schalten sie auf den Nebenglühfaden oder eine zweite Rotlampe um, bzw. lassen das Signal auf einen niederwertigeren Begriff zurückfallen, z.B. von Fahrt auf Halt. Bei vielen zu überwachenden Lampen reicht oft ein Kasten nicht aus, dann werden Weitere am Mastfuss befestigt. |